Yoco und Lanee
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Der Deutsche Boxer

Ahnen des Boxers:

Die Urahnen der Boxer zählten zu den sogenannten Saupackern, die bei der Wildschweinjagd eingesetzt wurden. Ein Vertreter dieses Hundetypus ist der Brabanter oder Kleine Bullenbeißer, der als unmittelbarer Vorfahre des heutigen Boxers gilt. In einem Buch aus dem Jahre 1719 beschreibt der Oberforstmeister Hans von Flemming den Bullenbeißer als mittelgroßen, gelben, seltener gestromten Hund mit kurzen breitem Kopf und einer schwarzen Maske. Weitere Merkmale seien die kurze Nase und der vorstehende Unterkiefer. Diese spezielle Gebissform brachte den Hunden bei der Jagd einen entscheidenden Vorteil. Ihre Aufgabe war es nämlich, wie der Name „Saupacker“ vermuten lässt, das Wild, vor allem Wildschweine zu „packen“, also festzuhalten. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden als Folge der Französischen Revolution die Fürstenhöfe auch in Deutschland abgeschafft, was das Ende der herrschaftlichen Jagd und damit zugleich das Ende der Jagdhundezucht bedeutete. Nach 1835 konnte sich der Bullenbeißer als Metzgerhund, der beim Treiben und Festhalten vom Schlachtvieh half, als nützlich erweisen.

Der Name Boxer oder genauer gesagt Boxdogge war erstmals in einer 1866 veröffentlichten Abhandlung der Kaiserlichen Akademie Wien zu lesen.

Im Jahre 1895 gründeten Friedrich Roberth, Elard König und Rudolf Höppner den „Boxer-Klub“ der München zur Wiege des modernen Boxers machte und bis heute die wichtigste Rolle in der Boxerzucht spielt.

Wer sich genauer mit der Geschichte befasst, kommt nicht an den Namen „Friederun Stockmann“ vorbei. Sie prägte mit ihrem weltbekannten Zwinger „vom Dom“, der 1910 in das Vereinsregister des BKs eingetragen wurde, das Aussehen des Boxers ganz entscheidend. Der talentierten Bildhauerin gelang es den Boxer gekonnt nach ihren ästhetischen Vorstellungen zu modellieren. Frau Stockmanns Leben ist untrennbar mit dem Leben ihrer Hunde verbunden. Selbst während den beiden Weltkriegen schaffte sie es, unter größter Anstrengung, einige ihrer Hunde zu retten. Neben ihrer züchterischen Leistung sind ihr auch viele Erkenntnisse über das Wesen und den Körperbau des Boxers zu verdanken, die sie der Nachwelt in Form von Zeichnungen und Schriften hinterlassen hat. Aus Frau Stockmanns Zucht, die sie insgesamt 60 Jahre lang betrieb, gingen viele Champion-Hunde hervor und auch heute noch lässt sich bei allen unseren Boxern mindestens ein Vorfahre „vom Dom“ finden, studiert man die lange Reihe der Ahnentafel in den Zuchtbüchern.

Der Rassestandard Nr. 144 vom 13.03.2001:

FCI (Welthundeverband) zur Gruppe 2, Sektion 2, den Molossoiden

Gemäß Rassestandard ist der Boxer ein „mittelgroßer, glatthaariger, stämmiger Hund mit kurzem, quadratischen Gebäude“. Die Muskulatur ist kräftig entwickelt und die Bewegungen sind voll Kraft und Adel.

Unverwechselbar ist der Boxer vor allem wegen seines markanten Kopfes, der in gutem Ebenmaß zum Körper sein muss. Der Fang soll möglichst breit und mächtig sein und im richtigen Verhältnis zum Oberkopf stehen. Ein wichtiges Maß ist hier die Länge des Nasenrückens, die sich zur Länge des Oberkörpers (wie) 1:2 verhalten muss. Ein weiteres prägnantes Merkmal des Boxerkopfes ist der Vorbiss. Der Unterkiefer überragt den Oberkiefer und ist leicht nach oben gebogen. Die Anzahl der Zähne ist dadurch übrigens nicht verändert. Boxer haben ein vollständiges Canidengebiss mit 42 Zähnen. Das Haarkleid ist kurz, hart, glänzend und anliegend und kann gelb und gestromt sein, wobei die gelbe Farbe von Hellgelb bis Dunkelhirschrot variieren darf. Gestromte Boxer haben auf der gelben Grundfarbe dunkle oder schwarze, in Richtung der Rippen verlaufende Streifen. Ein typisches Merkmal des Boxers ist die sogenannte schwarze Maske. Weiße Abzeichen sind erlaubt und gelten sogar als recht ansprechend. Wenn allerdings das Weiß mehr als ein Drittel der Körperhälfte einnimmt, so ist das ein Fehler.

Gemäß dem Standard haben Hündinnen eine Größe von 53 cm bis max. 59 cm, gemessen am Widerrist, während Rüden mit 57-63cm größer sind. Auch der Kopf einer Hündin ist meist zarter, kleiner und der gesamten Statur angepasst. Das Gewicht der Hündinnen liegt zwischen 24-28kg und bei Rüden 30-35kg.

Das Wesen des Boxers „ist von allergrößter Wichtigkeit“. Laut Standard sollen diese Hunde „nervenstark, selbstbewusst, ruhig und ausgeglichen“ sein. Dass der Charakter von besonderer Bedeutung ist, erkannten die Boxerzüchter bereits sehr früh, denn diese Passage stammte bereits aus dem Jahr 1905. Die sogenannte Charakterpflege in der Zucht ist eine Erklärung dafür, warum der Boxer sich schon seit Jahren unter den „Top Ten“ der beliebten Rassehunde befindet. Sein freundliches, sicheres und gleichzeitig verspieltes und temperamentvolles Wesen ist sicherlich der Hauptgrund für seine anhaltende Beliebtheit als Familienhund.